Schokolade ist in Deutschland die beliebteste Süßigkeit. Und während der Kauf einer ‚normalen‘ Supermarkt-Schokolade fast schon intuitiv erfolgt, sollte bei höherpreisigen Schokoladen doch etwas genauer hingeschaut werden. Denn der Preis sagt nicht viel über die Qualität der Schokolade aus. Worauf Ihr stattdessen achten solltet, erfahrt Ihr in unserem kurzen Einkaufs-Guide.
Läuft man das Regal in einem gut sortierten Supermarkt oder Schoko-Geschäft entlang, ist die Überforderung schnell groß. Es gibt schöne und weniger schöne Verpackungen. Auf der Verpackung sind Hinweise auf die Herkunft der Bohnen, auf den Kakaogehalt, auf Zertifizierungen und Awards. Aber was bedeutet das alles?
Herkunft der Kakaobohnen
Generell gilt: Je mehr Informationen, desto besser. Es ist üblich, Informationen über die Farm zu finden, wenn die Kakaobohnen von einer einzigen Plantage stammt. Das mindeste ist jedoch, dass auf der Schokolade vermerkt ist, aus welchem Land sie stammt und von welcher Kooperative. Ist dies nicht der Fall, solltet Ihr besser die Finger von dieser Schokolade lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kakaobohnen aus unfairen und nicht ökologischen Bedingungen stammen ist in diesem Fall sehr hoch.
Herkunft der Schokolade
Die Schokolade wurde in Belgien oder in der Schweiz hergestellt? In diesem Fall wurde sie vermutlich von großen Produzenten dort (teilweise) verarbeitet und dann weiterverkauft. Dass die Schokolade in Belgien oder der Schweiz hergestellt wurde, sagt rein gar nichts über ihre Qualität aus. Hinzu kommt, dass diese Angaben nicht rechtlich reguliert sind. Es könnte also sogar sein, dass nur Teile der Schokolade dort produziert wurden. Solltet ihr schon mal bei einem unserer Team-Tastings mitgemacht haben, wisst Ihr inzwischen auch, dass es überall auf der Welt tolle Hersteller und Herstellerinnen gibt. Einzig wirklcih spannend sind Schokoladen, die im Ursprungsland der Kakaobohnen hergestellt wurden. In diesem Fall wird die Wertschöpfung ins Ursprungsland verlagert, was der lokalen Wirtschaft extrem zu Gute kommt. Ein Beispiel dafür ist MIA, mit dessen Gründer wir vor kurzem ein Interview zu diesem Thema geführt haben.
Hersteller und Herstellerinnen
Ihr kennt den Herstellernamen noch nicht? Das ist grundsätzlich erstmal ein gutes Zeichen. Großen Herstellerinnen und Herstellern, die (angeblich) auch feine Schokolade produzieren, sollte man erstmal skeptisch entgegen treten. Insbesondere bei bekannteren Namen gilt es, die Zutatenliste und die Herkunft der Kakaobohnen genauer unter die Lupe zu nehmen. Oft setzen diese hohe Preise für ziemlich minderwertige Produkte an.
Handgemacht & Roh
Zwei Stichworte, die gerade im Bean-to-Bar-Bereich „en vogue“ sind. Und beides Begriffe, die wir gern bei Schokolade in Frage stellen. „Handgemacht“ bedeutet für die meisten, dass nicht alles maschinell hergestellt wird und häufig in kleinen Chargen. Dass jedoch wirklich alle Schritte handgemacht sind, ist eher unwahrscheinlich. Insbesondere das Mahlen der Kakaobohnen beziehungsweise der Nibs erfolgt wirklich selten per Hand. Ähnlich ungenau verhält es sich meist mit dem Begriff „roh“. Insbesondere während der Fermentation aber auch beim Mahl- und Conche-Prozess werden hohe Temperaturen erreicht, die sich nur schwer regulieren lassen und dementsprechend nicht das „Roh-Versprechen“ einhalten können. Wieso wir deshalb lieber von ungeröstet sprechen und welche gesundheitlichen Risiken rohe Schokolade mit sich bringen kann, erfahrt Ihr hier.
Bean-to-Bar
Craft Bean-to-Bar-Hersteller weisen gern darauf hin, dass sie klein und unabhängig sind. Schaut jedoch genauer hin: Bean-to-Bar ist kein geschützter Begriff! Theoretisch können auch Konzerne von der Bohne bis zur Tafel ihre Schokolade selbst produzieren. Ernstzunehmende Herstellerinnen ergänzen an dieser Stelle normalerweise weitere Details über ihre Herstellungsart und weisen vor allem sehr genau auf die Herkunft der Bohnen hin.
Kakaoanteil
Der Kakaoanteil weist den prozentualen Anteil an Kakaomasse und Kakaobutter in einer Schokolade aus. Ein höherer Prozentsatz bedeutet weder höhere Qualität noch, dass die Schokolade mehr oder weniger bitter ist, sondern einfach nur, dass der Kakaogehalt höher ist. Die einfache Faustregel hier lautet übrigens: zieht Ihr den Kakaogehalt von 100% ab, dann ist der Rest der Tafel Zucker. Dies funktioniert natürlich nur bei Schokoladen ohne Zusätze. Um möglichst viele Aromen zu schmecken, empfiehlt es sich übrigens, Schokoladen um die 70% zu probieren.
Direkter Handel
Beim Einkauf von Schokoladen für unseren Shop und unsere Tastings ist dies einer der wichtigsten Punkte für uns. Es muss klar ersichtlich sein, woher die Kakaobohnen stammen und dass diese fair und direkt gehandelt wurden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Kakaobauern einen fairen Preis bekommen und somit Kinderarbeit und Kindersklaverei extrem unwahrscheinlich werden. Zertifizierungen wie FairTrade, Rainforest Alliance etc. sind zwar von der Idee her gut aber in der Umsetzung nicht immer so erfolgreich, wie sie gerne wären. Transparente Infos über die Lieferkette und den direkten Handel sind immer noch die besten Indikatoren für faire und nachhaltig produzierte Schokolade.
Verfallsdatum
Wie auch bei anderen Lebensmitteln gilt grundsätzlich: je frischer die Schokolade, desto aromatischer. Andersherum ist das Verfallsdatum aber gerade bei Schokolade nur ein loser Indikator dafür, ab wann die Schokolade an Aromen einbüßen wird. Insbesondere dunkle Schokolade ohne Zusätze wie Milchpulver oder Nüsse, hält deutlich länger als das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Tipps zur guten Aufbewahrung der Schokolade findet Ihr übrigens hier.
Tasting-Notes
Hinweise auf Schoko-Aromen sind lediglich Vorschläge, nicht der ‚heilige Gral‘. Ihr könnt die vom Hersteller angegebenen Tasting-Notes nutzen, um eine passende Schokolade zu finden. Mehr Spaß macht es jedoch, wenn Ihr zunächst probiert und schaut, welche Aromen Ihr selbst herausschmeckt, bevor Ihr die Verkostungsnotizen der Herstellerinnen lest. Wie Ihr Euer eigenes Tasting gestalten könnt, erfahrt Ihr hier.
Zusätze
Andere tierische oder pflanzliche Fette, „E“s, künstliche Aromen, Sojalecithin, Vanillin, Polyglycerin-Polyricinoleat und Emulgatoren sind nicht wünschenswert. Sie weisen auf massenproduzierte Schokolade hin, die nicht nur schlechter schmeckt sondern zumeist vor allem für Mensch und Umwelt schlecht ist…und nicht zuletzt auch für Eure Geschmacksnerven!
Lecithin
Lecithin ist ein Emulgator. Und wie bereits erwähnt, ist dies nicht unbedingt wünschenswert. Aus Herstellersicht – besonders bei kleineren Herstellerinnen und Herstellern – ist der Einsatz von Lecithin jedoch häufig notwendig, um die Viskosität der Schokolade zu reduzieren. Dies macht die Arbeit mit der Schokolade deutlich einfacher, der natürliche Geschmack der Kakaobohnen wird dabei nicht überlagert.
Vanillin
Eine synthetische Version der Vanille. Aus unserer Sicht sollte Vanillin in Schokolade unbedingt vermieden werden. Es verdeckt sowohl gute als auch schlechte Aromen in der Schokolade. Beides ist wenig wünschenswert.
Butterreinfett oder Butteröl
Geklärte Butter (zumeist bestehend aus reinem Milchfett), die oft anstelle von Kakaobutter in billigen, minderwertigen Schokoladen verwendet wird. Insbesondere dunkle Schokoladen sollten immer vegan sein, sind sie aber längst nicht alle. Seid Ihr also auf der Suche nach veganer Schokolade, solltet Ihr unbedingt genau hinschauen.
Pflanzliches Öl
Ebenfalls ein ziemlich klares Indiz dafür, dass die Schokolade minderwertig ist und in der Herstellung billig war.
Künstliche Süßstoffe
Stevia, Xylit, Aspartam, Sucralose & Co geben Schokolade – aus unserer Sicht – einen seltsamen Geschmack.
Eine unserer Faustregeln beim Blick auf die Zutatenliste: wenn Ihr eine Zutat nicht auf Anhieb aussprechen könnt, dann gehört sie auch nicht in Eure Schokolade!
„Dein Kassenbon ist dein Stimmzettel“ trifft ganz besonders beim Kauf von Schokolade zu. Denn Euer Schokoladen-Konsumverhalten beeinflusst die Umwelt und das Leben anderer Menschen immens. Während es bei massenproduzierter Schokolade große Schattenseiten gibt, die sich vor allem in Regenwaldrodung und Kindersklaverei widerspiegeln, können feine Schokoladen genau hier punkten.
Die Herstellerinnen und Hersteller von feinen, handwerklich produzierten Schokoladen bemühen sich nicht nur um faire und direkten Handel. Dadurch dass sie feine Kakaobohnen direkt beziehen, unterstützen sie vor allem auch nachhaltigen Kakaoanbau von alten Kakaosorten. Im Gegensatz zu massenproduzierten Kakaobohnen – wo Böden zerstört und Bäume gerodet werden – wird bei Edelkakaofarmen zumeist sogar CO2 eingespart und natürlich Lebensräume von seltenen Tieren aufgeforstet. Auch wird zur Artenvielfalt beigetragen, in dem alten Kakaosorten neues Leben eingehaucht wird. Das geht soweit, dass einige Schokoladenhersteller und -herstellerinnen ihre Schokoladen sogar klimaneutral produzieren können.
Sollte eine 100g Schokolade also unter 4€ kosten, dann zahlen – verkürzt gesagt – die Natur oder die Menschen in der Lieferkette einen hohen Preis dafür. Gleichzeitig, und das können wir nicht oft genug betonen, bedeutet ein hoher Preis nicht automatisch, dass die Schokolade hochwertiger oder fairer ist. Der hohe Preis kann entweder an teurem Marketing und Vertrieb liegen. Oder – im besseren Fall – rührt er daher, dass die Hersteller nur kleine Chargen produzieren oder besonders seltene Kakaobohnen beziehen, was Lieferketten teilweise länger und kostspieliger macht.
Mit dieser Liste gewappnet, könnt Ihr Euch nun an den Schokoladenkauf wagen! Wenn Ihr es Euch einfach machen wollt, könnt Ihr auch direkt in unserem Shop bestellen. Wir haben eine kleine, feine Auswahl an 100% fairen und nachhaltig angebauten Schokoladen. Die Auswahl ist vor allem deshalb so klein, weil wir unsere Partner auf Herz und Nieren prüfen und es nur die besten Schokoladen in unsern Shop schaffen!
Wie Ihr eine Schokolade findet, die zu Euch passt, erfahrt Ihr übrigens hier.
Läuft man das Regal in einem gut sortierten Supermarkt oder Schoko-Geschäft entlang, ist die Überforderung schnell groß. Es gibt schöne und weniger schöne Verpackungen. Auf der Verpackung sind Hinweise auf die Herkunft der Bohnen, auf den Kakaogehalt, auf Zertifizierungen und Awards. Aber was bedeutet das alles?
#1 Der schöne Schein: Die Infos auf der Schoko-Verpackung
Herkunft der Kakaobohnen
Generell gilt: Je mehr Informationen, desto besser. Es ist üblich, Informationen über die Farm zu finden, wenn die Kakaobohnen von einer einzigen Plantage stammt. Das mindeste ist jedoch, dass auf der Schokolade vermerkt ist, aus welchem Land sie stammt und von welcher Kooperative. Ist dies nicht der Fall, solltet Ihr besser die Finger von dieser Schokolade lassen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Kakaobohnen aus unfairen und nicht ökologischen Bedingungen stammen ist in diesem Fall sehr hoch.
Herkunft der Schokolade
Die Schokolade wurde in Belgien oder in der Schweiz hergestellt? In diesem Fall wurde sie vermutlich von großen Produzenten dort (teilweise) verarbeitet und dann weiterverkauft. Dass die Schokolade in Belgien oder der Schweiz hergestellt wurde, sagt rein gar nichts über ihre Qualität aus. Hinzu kommt, dass diese Angaben nicht rechtlich reguliert sind. Es könnte also sogar sein, dass nur Teile der Schokolade dort produziert wurden. Solltet ihr schon mal bei einem unserer Team-Tastings mitgemacht haben, wisst Ihr inzwischen auch, dass es überall auf der Welt tolle Hersteller und Herstellerinnen gibt. Einzig wirklcih spannend sind Schokoladen, die im Ursprungsland der Kakaobohnen hergestellt wurden. In diesem Fall wird die Wertschöpfung ins Ursprungsland verlagert, was der lokalen Wirtschaft extrem zu Gute kommt. Ein Beispiel dafür ist MIA, mit dessen Gründer wir vor kurzem ein Interview zu diesem Thema geführt haben.
Hersteller und Herstellerinnen
Ihr kennt den Herstellernamen noch nicht? Das ist grundsätzlich erstmal ein gutes Zeichen. Großen Herstellerinnen und Herstellern, die (angeblich) auch feine Schokolade produzieren, sollte man erstmal skeptisch entgegen treten. Insbesondere bei bekannteren Namen gilt es, die Zutatenliste und die Herkunft der Kakaobohnen genauer unter die Lupe zu nehmen. Oft setzen diese hohe Preise für ziemlich minderwertige Produkte an.
Handgemacht & Roh
Zwei Stichworte, die gerade im Bean-to-Bar-Bereich „en vogue“ sind. Und beides Begriffe, die wir gern bei Schokolade in Frage stellen. „Handgemacht“ bedeutet für die meisten, dass nicht alles maschinell hergestellt wird und häufig in kleinen Chargen. Dass jedoch wirklich alle Schritte handgemacht sind, ist eher unwahrscheinlich. Insbesondere das Mahlen der Kakaobohnen beziehungsweise der Nibs erfolgt wirklich selten per Hand. Ähnlich ungenau verhält es sich meist mit dem Begriff „roh“. Insbesondere während der Fermentation aber auch beim Mahl- und Conche-Prozess werden hohe Temperaturen erreicht, die sich nur schwer regulieren lassen und dementsprechend nicht das „Roh-Versprechen“ einhalten können. Wieso wir deshalb lieber von ungeröstet sprechen und welche gesundheitlichen Risiken rohe Schokolade mit sich bringen kann, erfahrt Ihr hier.
Bean-to-Bar
Craft Bean-to-Bar-Hersteller weisen gern darauf hin, dass sie klein und unabhängig sind. Schaut jedoch genauer hin: Bean-to-Bar ist kein geschützter Begriff! Theoretisch können auch Konzerne von der Bohne bis zur Tafel ihre Schokolade selbst produzieren. Ernstzunehmende Herstellerinnen ergänzen an dieser Stelle normalerweise weitere Details über ihre Herstellungsart und weisen vor allem sehr genau auf die Herkunft der Bohnen hin.
Kakaoanteil
Der Kakaoanteil weist den prozentualen Anteil an Kakaomasse und Kakaobutter in einer Schokolade aus. Ein höherer Prozentsatz bedeutet weder höhere Qualität noch, dass die Schokolade mehr oder weniger bitter ist, sondern einfach nur, dass der Kakaogehalt höher ist. Die einfache Faustregel hier lautet übrigens: zieht Ihr den Kakaogehalt von 100% ab, dann ist der Rest der Tafel Zucker. Dies funktioniert natürlich nur bei Schokoladen ohne Zusätze. Um möglichst viele Aromen zu schmecken, empfiehlt es sich übrigens, Schokoladen um die 70% zu probieren.
Direkter Handel
Beim Einkauf von Schokoladen für unseren Shop und unsere Tastings ist dies einer der wichtigsten Punkte für uns. Es muss klar ersichtlich sein, woher die Kakaobohnen stammen und dass diese fair und direkt gehandelt wurden. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Kakaobauern einen fairen Preis bekommen und somit Kinderarbeit und Kindersklaverei extrem unwahrscheinlich werden. Zertifizierungen wie FairTrade, Rainforest Alliance etc. sind zwar von der Idee her gut aber in der Umsetzung nicht immer so erfolgreich, wie sie gerne wären. Transparente Infos über die Lieferkette und den direkten Handel sind immer noch die besten Indikatoren für faire und nachhaltig produzierte Schokolade.
Verfallsdatum
Wie auch bei anderen Lebensmitteln gilt grundsätzlich: je frischer die Schokolade, desto aromatischer. Andersherum ist das Verfallsdatum aber gerade bei Schokolade nur ein loser Indikator dafür, ab wann die Schokolade an Aromen einbüßen wird. Insbesondere dunkle Schokolade ohne Zusätze wie Milchpulver oder Nüsse, hält deutlich länger als das Mindesthaltbarkeitsdatum angibt. Tipps zur guten Aufbewahrung der Schokolade findet Ihr übrigens hier.
Tasting-Notes
Hinweise auf Schoko-Aromen sind lediglich Vorschläge, nicht der ‚heilige Gral‘. Ihr könnt die vom Hersteller angegebenen Tasting-Notes nutzen, um eine passende Schokolade zu finden. Mehr Spaß macht es jedoch, wenn Ihr zunächst probiert und schaut, welche Aromen Ihr selbst herausschmeckt, bevor Ihr die Verkostungsnotizen der Herstellerinnen lest. Wie Ihr Euer eigenes Tasting gestalten könnt, erfahrt Ihr hier.
#2 Weniger ist mehr: Die Zutatenliste
Bei den Zutaten einer richtig guten Schokolade ist weniger immer mehr! Schaut Ihr auf die Zutatenliste, werdet Ihr sehen, dass sich mithilfe der Zutaten am besten feine Schokoladen von schlechten Schokoladen unterscheiden lassen. Bei richtig guter, dunkler Schokoladen sollten drei Zutaten (Kakaobohnen/Kakaobutter, Zucker, ggf. Sonnenblumenlecithin) und bei hochwertiger Milchschokoladen 4 Zutaten (Kakaobohnen/Kakaobutter, Zucker, Milchpulver, ggf. Sonnenblumenlecithin) enthalten sein.
Zusätze
Andere tierische oder pflanzliche Fette, „E“s, künstliche Aromen, Sojalecithin, Vanillin, Polyglycerin-Polyricinoleat und Emulgatoren sind nicht wünschenswert. Sie weisen auf massenproduzierte Schokolade hin, die nicht nur schlechter schmeckt sondern zumeist vor allem für Mensch und Umwelt schlecht ist…und nicht zuletzt auch für Eure Geschmacksnerven!
Lecithin
Lecithin ist ein Emulgator. Und wie bereits erwähnt, ist dies nicht unbedingt wünschenswert. Aus Herstellersicht – besonders bei kleineren Herstellerinnen und Herstellern – ist der Einsatz von Lecithin jedoch häufig notwendig, um die Viskosität der Schokolade zu reduzieren. Dies macht die Arbeit mit der Schokolade deutlich einfacher, der natürliche Geschmack der Kakaobohnen wird dabei nicht überlagert.
#3 Außen hui, innen pfui: Worauf Ihr gerne verzichten könnt
Vanillin
Eine synthetische Version der Vanille. Aus unserer Sicht sollte Vanillin in Schokolade unbedingt vermieden werden. Es verdeckt sowohl gute als auch schlechte Aromen in der Schokolade. Beides ist wenig wünschenswert.
Butterreinfett oder Butteröl
Geklärte Butter (zumeist bestehend aus reinem Milchfett), die oft anstelle von Kakaobutter in billigen, minderwertigen Schokoladen verwendet wird. Insbesondere dunkle Schokoladen sollten immer vegan sein, sind sie aber längst nicht alle. Seid Ihr also auf der Suche nach veganer Schokolade, solltet Ihr unbedingt genau hinschauen.
Pflanzliches Öl
Ebenfalls ein ziemlich klares Indiz dafür, dass die Schokolade minderwertig ist und in der Herstellung billig war.
Künstliche Süßstoffe
Stevia, Xylit, Aspartam, Sucralose & Co geben Schokolade – aus unserer Sicht – einen seltsamen Geschmack.
Eine unserer Faustregeln beim Blick auf die Zutatenliste: wenn Ihr eine Zutat nicht auf Anhieb aussprechen könnt, dann gehört sie auch nicht in Eure Schokolade!
#4 Keine Verhandlungssache: Ein angemessener Preis
„Dein Kassenbon ist dein Stimmzettel“ trifft ganz besonders beim Kauf von Schokolade zu. Denn Euer Schokoladen-Konsumverhalten beeinflusst die Umwelt und das Leben anderer Menschen immens. Während es bei massenproduzierter Schokolade große Schattenseiten gibt, die sich vor allem in Regenwaldrodung und Kindersklaverei widerspiegeln, können feine Schokoladen genau hier punkten.
Die Herstellerinnen und Hersteller von feinen, handwerklich produzierten Schokoladen bemühen sich nicht nur um faire und direkten Handel. Dadurch dass sie feine Kakaobohnen direkt beziehen, unterstützen sie vor allem auch nachhaltigen Kakaoanbau von alten Kakaosorten. Im Gegensatz zu massenproduzierten Kakaobohnen – wo Böden zerstört und Bäume gerodet werden – wird bei Edelkakaofarmen zumeist sogar CO2 eingespart und natürlich Lebensräume von seltenen Tieren aufgeforstet. Auch wird zur Artenvielfalt beigetragen, in dem alten Kakaosorten neues Leben eingehaucht wird. Das geht soweit, dass einige Schokoladenhersteller und -herstellerinnen ihre Schokoladen sogar klimaneutral produzieren können.
Sollte eine 100g Schokolade also unter 4€ kosten, dann zahlen – verkürzt gesagt – die Natur oder die Menschen in der Lieferkette einen hohen Preis dafür. Gleichzeitig, und das können wir nicht oft genug betonen, bedeutet ein hoher Preis nicht automatisch, dass die Schokolade hochwertiger oder fairer ist. Der hohe Preis kann entweder an teurem Marketing und Vertrieb liegen. Oder – im besseren Fall – rührt er daher, dass die Hersteller nur kleine Chargen produzieren oder besonders seltene Kakaobohnen beziehen, was Lieferketten teilweise länger und kostspieliger macht.
Die beste Schokolade
Mit dieser Liste gewappnet, könnt Ihr Euch nun an den Schokoladenkauf wagen! Wenn Ihr es Euch einfach machen wollt, könnt Ihr auch direkt in unserem Shop bestellen. Wir haben eine kleine, feine Auswahl an 100% fairen und nachhaltig angebauten Schokoladen. Die Auswahl ist vor allem deshalb so klein, weil wir unsere Partner auf Herz und Nieren prüfen und es nur die besten Schokoladen in unsern Shop schaffen!
Wie Ihr eine Schokolade findet, die zu Euch passt, erfahrt Ihr übrigens hier.