CCN-51 ist eine besonders ertragreiche, resistente Kakaobohnensorte, die für die Schokoladenindustrie angebaut wird. Insbesondere in Gebieten, wo viele Kakaobäume von der Krankheit ‚Witches‘ Broom’ befallen waren, wird die kranheitsresitente Sorte vermehrt angebaut. Sie sichert den Bauern große Ernten und somit eine sichere Lebensgrundlage. Ist CCN-51 also der Heilsbringer der Edelkakaowelt? Während CCN-51 (Colección Castro Naranjal 51) auf den ersten Blick extrem attraktiv klingt, sind Branchenexperten gespaltener Meinung. Die Mehrheit zeigt sich jedoch besorgt, angesichts der hohen Produktion einer einzigen Sorte und dem einhergehenden Verlust der Biodiversität...
Der Pilz mit dem lustig-anmutenden Namen ‚Hexenbesen‘ (Witches’ Broom) ist ein verheerender Erreger mit großem Appetit auf Kakaobohnen. Im zwanzigsten Jahrhundert erlebte der Pilz (mal wieder) einen Höhepunkt und legte teilweise große Kakaogebiete mit seinem Befall lahm. Homero Castro war es schließlich, der in den 1960er Jahren dem Kakao-Schrecken ein vermeintliches Ende setzte: mit der Entwicklung des Kakao-Hybrids CCN-51. Ab den 1990er Jahren war der sehr produktive, krankheitsresitente Hybrid schließlich die dominierende Kakaosorte in vielen Kakaoanbau Regionen Ecuadors. Inzwischen geht man von einem Anteil von knapp 40 % aus. Und genau hier liegt das Problem!
Bei der Einführung der produktiven Sorte galt CCN-51 als Rettungsanker, welches das Überleben der Kakaoindustrie vieler Länder sicherstellen sollte. Schnell erkannte jedoch viele den Mehrwert der hocheffizienten Sorte. Statt auf Aromen und Qualität setzte man auf Produktivität. Statt auf Vielfalt wurde auf Potenz fokussiert. Und dies natürlich nicht ohne Grund! Für die effiziente Sorte CCN-51 gab es garantierte Abnehmer:innen und es gab keine Ernteausfälle. Bei Edelkakaosorten riskieren die Kakaoproduzent:innen hingegen Befall, kleine Erträge und haben häufig keine Abnahmegarantie, vor allem aber Lohnausfall bei Ernteausfall. Trotzdem hat Edelkakao einen entscheidenden Vorteil!
Wie so oft im Leben gilt auch bei CCN-51: Man kann nicht alles haben. Zwar liefert der Hybrid konstante und hohe Erträge, allerdings wird er in Monokulturen bei voller Sonneneinstrahlung angebaut. Natürlich gibt es bei CCN-51 auch andere Anbaumöglichkeiten, allerdings bietet sich diese Anbauart für viele Landwirte schlicht an. Das Resultat: der Hybrid zerstört dauerhaft die Bodenfruchtbarkeit, verdrängt andere Sorten und führt zum Verlust von Kakaovielfalt. Und nicht nur das: auch CCN-51 könnte – wenn es zu dominant wird – von Krankheiten befallen werden und schließlich ebenfalls aussterben. Damit wäre wiederum der Kakao weltweit bedroht! Auch kommt CCN-51 gut mit den derzeitigen Klimabedingungen klar. Ob dies in Zukunft allerdings ebenfalls so aussieht, ist völlig unklar.
Extreme Wetterbedingungen und immer stärkere Temperaturschwankungen aufgrund des Klimawandels werden – laut Expert:innen – vermutlich viele Kakaoanbausysteme hart treffen. Insbesondere Systeme basierend auf Monokulturen gelten als besonders gefährdet. Im Gegensatz dazu gelten Agroforstwirtschaftliche Systeme mit alten und einheimischen Kakaosorten als zukunftsweisend und „climate smart“. Sie gelten als besonders anpassbar und positiv für die Umwelt. Agroforstwirtschaftliche Systeme bieten durch Mischkultur die Erhaltung von Lebensräumen und die Verbesserung der Biodiversität. Für die Landwirte ermöglichen Mischkulturen auch eine Diversifizierung ihres Einkommens. Die Diversifizierung verringert die Abhängigkeit von einer einzigen, dominanten Sorte aus Monokultur, die durch nur einen Krankheitsbefall oder einer Wetterkatastrophe – im schlimmsten Fall – komplett zugrunde gehen könnte. Die Aufrechterhaltung eines breiten genetischen Pools hingegen erhöht die Chancen des Überlebens von Kakaobohnensorten weltweit.
Ihr wollt die Umwelt schützen und seltene Edelschokoladen essen ;-) ? Kein Problem, einmal hier entlang bitte. Ihr wollt mehr Hintergrundwissen bekommen? Gerne erklären wir Euch mehr über Nachhaltigkeit im Schokoladenbereich – am praktischen Beispiel, beispielsweise im Rahmen eines Teamevents. Während wir uns in 70 % um die Welt probieren, lernt Ihr alles, was Ihr schon immer über Schokolade wissen wolltet! Kommt mit uns auf eine schokoladige Geschmacksexkursion!
Was genau ist CCN-51 eigentlich?
Der Pilz mit dem lustig-anmutenden Namen ‚Hexenbesen‘ (Witches’ Broom) ist ein verheerender Erreger mit großem Appetit auf Kakaobohnen. Im zwanzigsten Jahrhundert erlebte der Pilz (mal wieder) einen Höhepunkt und legte teilweise große Kakaogebiete mit seinem Befall lahm. Homero Castro war es schließlich, der in den 1960er Jahren dem Kakao-Schrecken ein vermeintliches Ende setzte: mit der Entwicklung des Kakao-Hybrids CCN-51. Ab den 1990er Jahren war der sehr produktive, krankheitsresitente Hybrid schließlich die dominierende Kakaosorte in vielen Kakaoanbau Regionen Ecuadors. Inzwischen geht man von einem Anteil von knapp 40 % aus. Und genau hier liegt das Problem!
CCN-51 – a devil in disguise?
Bei der Einführung der produktiven Sorte galt CCN-51 als Rettungsanker, welches das Überleben der Kakaoindustrie vieler Länder sicherstellen sollte. Schnell erkannte jedoch viele den Mehrwert der hocheffizienten Sorte. Statt auf Aromen und Qualität setzte man auf Produktivität. Statt auf Vielfalt wurde auf Potenz fokussiert. Und dies natürlich nicht ohne Grund! Für die effiziente Sorte CCN-51 gab es garantierte Abnehmer:innen und es gab keine Ernteausfälle. Bei Edelkakaosorten riskieren die Kakaoproduzent:innen hingegen Befall, kleine Erträge und haben häufig keine Abnahmegarantie, vor allem aber Lohnausfall bei Ernteausfall. Trotzdem hat Edelkakao einen entscheidenden Vorteil!
Biodiversität statt Monokulturen
Wie so oft im Leben gilt auch bei CCN-51: Man kann nicht alles haben. Zwar liefert der Hybrid konstante und hohe Erträge, allerdings wird er in Monokulturen bei voller Sonneneinstrahlung angebaut. Natürlich gibt es bei CCN-51 auch andere Anbaumöglichkeiten, allerdings bietet sich diese Anbauart für viele Landwirte schlicht an. Das Resultat: der Hybrid zerstört dauerhaft die Bodenfruchtbarkeit, verdrängt andere Sorten und führt zum Verlust von Kakaovielfalt. Und nicht nur das: auch CCN-51 könnte – wenn es zu dominant wird – von Krankheiten befallen werden und schließlich ebenfalls aussterben. Damit wäre wiederum der Kakao weltweit bedroht! Auch kommt CCN-51 gut mit den derzeitigen Klimabedingungen klar. Ob dies in Zukunft allerdings ebenfalls so aussieht, ist völlig unklar.
Kakowandel durch Klimawandel?
Extreme Wetterbedingungen und immer stärkere Temperaturschwankungen aufgrund des Klimawandels werden – laut Expert:innen – vermutlich viele Kakaoanbausysteme hart treffen. Insbesondere Systeme basierend auf Monokulturen gelten als besonders gefährdet. Im Gegensatz dazu gelten Agroforstwirtschaftliche Systeme mit alten und einheimischen Kakaosorten als zukunftsweisend und „climate smart“. Sie gelten als besonders anpassbar und positiv für die Umwelt. Agroforstwirtschaftliche Systeme bieten durch Mischkultur die Erhaltung von Lebensräumen und die Verbesserung der Biodiversität. Für die Landwirte ermöglichen Mischkulturen auch eine Diversifizierung ihres Einkommens. Die Diversifizierung verringert die Abhängigkeit von einer einzigen, dominanten Sorte aus Monokultur, die durch nur einen Krankheitsbefall oder einer Wetterkatastrophe – im schlimmsten Fall – komplett zugrunde gehen könnte. Die Aufrechterhaltung eines breiten genetischen Pools hingegen erhöht die Chancen des Überlebens von Kakaobohnensorten weltweit.Ihr wollt die Umwelt schützen und seltene Edelschokoladen essen ;-) ? Kein Problem, einmal hier entlang bitte. Ihr wollt mehr Hintergrundwissen bekommen? Gerne erklären wir Euch mehr über Nachhaltigkeit im Schokoladenbereich – am praktischen Beispiel, beispielsweise im Rahmen eines Teamevents. Während wir uns in 70 % um die Welt probieren, lernt Ihr alles, was Ihr schon immer über Schokolade wissen wolltet! Kommt mit uns auf eine schokoladige Geschmacksexkursion!