Was der kaffeeliebenden Person ihr Koffein ist, ist dem Chocoholic… sein Theobromin! Mit Theobromin enthält Schokolade einen Inhaltsstoff, der - ähnlich zu Koffein - aufmunternd wirkt. Und doch ist Theobromin auf seine Art einzigartig. Doch der Reihe nach!
Theobromin ist ein natürlich vorkommendes Alkaloid, das in der Gruppe der Methylxanthine zu finden ist und strukturell mit Koffein verwandt ist. Es wird auch als 3,7-Dimethylxanthin bezeichnet. Dieser Stoff hat stimulierende Eigenschaften und wirkt auf das zentrale Nervensystem. Theobromin kommt in verschiedenen Pflanzen vor, insbesondere im Kakaobaum (Theobroma cacao), aus dem Kakao und Schokolade gewonnen werden.
Den botanischen, griechischen Namen Theobroma fanden wir selbst übrigens so toll, dass wir unseren Namen an diesen angelehnt haben. Dieser setzt sich zusammen aus "Theo" (Θεός), auf Griechisch "Gott" oder "göttlich" und "Broma" (βρῶμα), was so viel heißt wie "Nahrung" oder "Essen”. Frei übersetzt heißt es also “Nahrung der Götter”. Einer solche Wertschätzung gegenüber dem Kakaobaums wollten wir uns mit unserem Namen anschließen und ihm gleichermaßen huldigen.
Für den menschlichen Verzehr gelten bestimmte Mengen an Theobromin als unbedenklich und können sogar positive gesundheitliche Auswirkungen haben. Allerdings sollte beachtet werden, dass Theobromin für Haustiere wie Hunde und Katzen schädlich sein kann.
Chemische Eigenschaften von Theobromin
Struktur und Formel
Theobromin ist ein Alkaloid aus der Gruppe der Methylxanthine und besitzt die chemische Summenformel C7H8N4O2. Die Struktur des Theobromins ist auch als 3,7-Dihydro-3,7-dimethyl-1H-purine-2,6-dione bekannt. Seine CAS-Nummer ist 83-67-0 und es hat die INCHI-Schlüssel, CHEBI:28946, CHEMBL CHEMBL1114 sowie UNII OBD445WZ5P.
Theobromin ist chemisch eng mit anderen Methylxanthinen wie Koffein und Theophyllin verwandt, jedoch unterscheidet es sich in der Anzahl der Methylgruppen an den Xanthin-Teil des Moleküls.
Physikalische Daten
Theobromin ist ein weißes, geruchloses Feststoff mit einem Molare Masse von 180,1 g·mol−1. Es hat einen Schmelzpunkt von etwa 351°C.
Die Löslichkeit von Theobromin in Wasser ist eher gering (0,33 g·l−1 bei 25°C) und auch seine Löslichkeit in Alkohol ist begrenzt (0,45 g·l−1 bei 25°C). Im Vergleich dazu ist Koffein, eine verwandte Verbindung, in Wasser besser löslich.
Insgesamt sind die chemischen Eigenschaften des Theobromins ein wichtiger Aspekt für sein Verhalten in biologischen Systemen und Anwendungen, wie zum Beispiel in Lebensmitteln und pharmazeutischen Produkten.
Quellen von Theobromin
Kakao und Schokolade
Theobromin ist ein Alkaloid, das hauptsächlich in Kakaobohnen gefunden wird. Daher sind Kakao und Schokolade die Hauptquellen für Theobromin. Dunkle Schokolade enthält etwa 3-10 Gramm Theobromin pro Kilogramm, während Milchschokolade 0,6-4 Gramm pro Kilogramm enthält. 100% Schokolade besteht ausschließlich aus Kakaomasse, ohne Zugabe von Zucker oder anderen Zusätzen, und ist ein intensives Geschmackserlebnis mit hohem Theobromingehalt.
Tee und Kaffee
Theobromin ist auch in Teepflanzen wie Camellia sinensis und Kaffee vorhanden, aber in geringeren Mengen als in Kakao. Die Mengen variieren je nach Art und Verarbeitung der Teeblätter und Kaffeebohnen. Einige Spezialtees, wie Yerba Mate, enthalten ebenfalls nennenswerte Mengen an Theobromin.
Andere Quellen
Einige andere Pflanzen, wie der Kolanussbaum und Guaraná, enthalten ebenfalls Theobromin in ihren Samen und Früchten. Diese Quellen sind jedoch weniger bekannt und im Allgemeinen weniger verbreitet als Kakao- und Tee-basierte Produkte.
Insgesamt ist Theobromin in einer Vielzahl von Lebensmitteln und Getränken vorhanden - insbesondere in Kakao und Schokolade. Um die Vorteile von Theobromin zu nutzen und Ihre Aufnahme zu maximieren, solltet Ihr dunkle Schokolade mit hohem Kakaogehalt, ungesüßtes Kakaopulver oder Tee und Kaffee aus hochwertigen Rohstoffen in Eurer Ernährung integrieren.
Metabolismus und Wirkung von Theobromin
Aufnahme und Ausscheidung
Theobromin, ein organisches Molekül aus der Gruppe der Methylxanthine, besitzt eine strukturelle Verwandtschaft zu Coffein und gehört zu den Pflanzenalkaloiden. Es hat eine diuretische, gefäßerweiternde und herzstimulierende Wirkung auf den menschlichen Organismus, ähnelt jedoch der Wirkung von Coffein, ist aber deutlich schwächer.
Nach der oralen Aufnahme wird Theobromin in der Leber verstoffwechselt. Die Halbwertszeit von Theobromin liegt in der Regel zwischen 6 und 12 Stunden. Die Hauptmetaboliten von Theobromin sind 3,7-Dimethylxanthin, Paraxanthin und Theophyllin. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Nieren, wobei etwa 10 % des aufgenommenen Theobromins unverändert im Urin wieder ausgeschieden werden.
Interaktionen und Nebenwirkungen
Theobromin interagiert mit Adenosinrezeptoren, Phosphodiesterasen und anderen Xanthinen wie Theophyllin und Paraxanthin. Es wirkt als Phosphodiesterasehemmer und erhöht dadurch die intrazellulären cAMP-Konzentrationen. Theobromin fungiert auch als Adenosinrezeptor-Antagonist und hat somit eine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem (ZNS).
Der Verzehr von großen Mengen Theobromin kann zu einer Theobromin-Vergiftung führen, die sich in Symptomen wie Erbrechen, Durchfall, Zittern und erhöhtem Blutdruck äußern kann. Obwohl Theobromin für den Menschen in der Regel unbedenklich ist, sollte es in Maßen konsumiert werden, um möglichen Nebenwirkungen und Wechselwirkungen vorzubeugen. In den meisten Fällen wird empfohlen, nicht mehr als etwa 25 bis 50 Gramm dunkle Schokolade pro Tag zu essen. Dunkle Schokolade hat in der Regel einen höheren Kakaoanteil und enthält daher mehr Theobromin als Milchschokolade.
Die Cytochrom P450-Enzyme CYP1A2 und CYP2E1 sind an der Metabolisierung von Theobromin beteiligt, und Substanzen, die diese Enzyme hemmen oder induzieren, können die Plasmakonzentrationen von Theobromin beeinflussen. Personen mit bestimmten Lebererkrankungen sollten daher möglicherweise ihren Verzehr von theobrominhaltigen Lebensmitteln wie Schokolade einschränken.
Gesundheitliche Vorteile und Risiken von Theobromin
Theobromin, eine chemische Verbindung und ein Methylxanthin-Alkaloid, bietet verschiedene gesundheitliche Vorteile. Eine seiner Hauptwirkungen ist die Erweiterung von Blutgefäßen, was den Blutdruck senken und die Durchblutung verbessern kann. Dies kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringern und die allgemeine Herzgesundheit unterstützen.
Die Einnahme von Theobromin kann auch Ihre Konzentration und Wachsamkeit steigern. Da es strukturell mit Koffein verwandt ist, besitzt es eine ähnliche anregende Wirkung. Eine regelmäßige Einnahme kann dazu beitragen, den Fokus zu erhöhen und Müdigkeit zu verringern.
Theobromin kann auch als Hustenmittel verbreitet werden.
Ein weiterer interessanter Aspekt von Theobromin ist seine potenzielle Rolle bei der Zahngesundheit. Forschungen deuten darauf hin, dass Theobromin Karies vorbeugen könnte, und es besteht die Möglichkeit, dass es in der Zukunft als Bestandteil von Zahnpasta verwendet wird.
Trotz der gesundheitlichen Vorteile gibt es auch einige Risiken, die mit der Einnahme von Theobromin verbunden sind. Hohe Dosen können zu unangenehmen Nebenwirkungen führen, wie zum Beispiel Augenflimmern, beschleunigtem Puls und Kopfschmerzen. Chronischer Konsum von hohen Mengen kann ebenfalls Kopfschmerzen, Schweißausbrüche und Zittern verursachen.
Es ist wichtig, dass Sie die empfohlene Dosierung von Theobromin nicht überschreiten, um mögliche Nebenwirkungen zu vermeiden. Sprecht mit Eurem Arzt oder Apotheker über die richtige Dosierung von Theobromin, um Ihre gesundheitlichen Bedürfnisse zu erfüllen und mögliche Risiken zu minimieren.
Koffein, Teein, Theobromin…. wo ist denn hier der Unterschied?
Theobromin, Teein und Koffein sind chemisch eng verwandte Substanzen, die alle zur Gruppe der Methylxanthine gehören und natürlicherweise in verschiedenen Pflanzen vorkommen. Hier ist der Unterschied zwischen ihnen:
Koffein: Koffein ist eine der bekanntesten Methylxanthine und kommt in Kaffeebohnen, Teeblättern, Guaraná-Beeren und anderen Pflanzen vor. Es ist bekannt für seine stimulierende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und wird oft als Wachmacher verwendet. Koffein kann die Wachheit steigern, die Konzentration erhöhen und die Herzfrequenz vorübergehend erhöhen.
Theobromin: Theobromin ist in Kakao und Schokolade vorhanden. Es hat ähnliche, aber schwächere stimulierende Wirkungen auf das zentrale Nervensystem im Vergleich zu Koffein. Theobromin kann auch leicht entspannend auf die glatte Muskulatur der Atemwege wirken und bronchienerweiternde Eigenschaften haben. All diese Faktoren machen Trinkschokolade übrigens zu einer tollen Alternative zu Kaffee.
Teein: Teein ist eine Form von Koffein, die in Teeblättern vorkommt. Chemisch gesehen handelt es sich um dasselbe Molekül wie Koffein. Der Begriff "Teein" wird oft verwendet, um das Koffein in Tee zu beschreiben. Im Allgemeinen wird angenommen, dass Teein im Vergleich zu Koffein eine sanftere und langsamere Freisetzung hat, was zu einer weniger abrupten Stimulierung führt.
Häufig gestellte Fragen
Ist Theobromin in Zartbitterschokolade enthalten?
Ja, Theobromin ist in Zartbitterschokolade enthalten. Es ist ein natürlicher Bestandteil von Kakaobohnen, aus denen Schokolade hergestellt wird. Die Konzentration von Theobromin ist in dunkler Schokolade höher als in Milchschokolade. Je höher der Kakaoanteil in der Schokolade ist, desto mehr Theobromin ist enthalten.
Wie wirkt Theobromin auf die menschliche Psyche?
Theobromin hat ähnliche Wirkungen wie Koffein, jedoch in geringerer Intensität. Es wirkt stimulierend, leistungssteigernd und hat eine beruhigende Wirkung auf das zentrale Nervensystem.Die Wirkung kann bei verschiedenen Personen unterschiedlich ausfallen und ist abhängig von der aufgenommenen Menge von Theobromin.
Ist Theobromin für Menschen giftig?
Theobromin ist für Menschen in normalen Mengen nicht giftig. Allerdings können bei übermäßigem Konsum Nebenwirkungen auftreten. Im Tierversuch wurden bei hohen Dosierungen Giftwirkungen beobachtet, die sogar zu irreversiblen Schäden führen können. Dennoch ist die für Menschen giftige Dosis von Theobromin wesentlich höher als die in normalerweise konsumierten Mengen von kakaohaltigen Lebensmitteln.
Wie ist die empfohlene Dosierung von Theobromin?
Es gibt keine allgemein gültige empfohlene Dosierung von Theobromin, da die Wirkung von verschiedenen Faktoren abhängt, wie der individuellen Empfindlichkeit gegenüber Theobromin und der Tageszeit, in der es eingenommen wird. In der Regel variiert der Theobromingehalt in Lebensmitteln wie Schokolade, so dass es unwahrscheinlich ist, dass Sie versehentlich eine gefährliche Menge konsumieren.
In welchen Lebensmitteln ist Theobromin enthalten?
Theobromin ist hauptsächlich in Kakaobohnen und daraus hergestellten Produkten wie Schokolade enthalten. In geringeren Mengen kann es auch in Tee, Mate und Guayusa vorkommen. Die Konzentration von Theobromin in verschiedenen Lebensmitteln hängt von der Verarbeitung und den verwendeten Zutaten ab.
Wie baut der menschliche Körper Theobromin ab?
Der menschliche Körper baut Theobromin im Leber ab, wo es in inaktive Metaboliten umgewandelt wird. Diese Metaboliten werden anschließend über den Urin ausgeschieden. Die Halbwertszeit von Theobromin im menschlichen Körper beträgt etwa 6 bis 10 Stunden, je nach individuellen Unterschieden im Stoffwechsel.